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Die Pflege der Zähne ist wie auch die Körperpflege nicht angeboren. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Sie die Zähne Ihrer Kinder von Anfang an reinigen, damit sie gesund und schön bleiben und Ihr Kind dieses Putzritual schrittweise erlernt.
Von Geburt an sollten Sie den Kieferkamm Ihres Kindes mit einem Wattestäbchen oder kleinen „Waschlappen“-Fingerling auswischen und dabei auch massieren. Dieses Ritual wiederholen Sie nach jeder Mahlzeit – bereits auch nach dem Stillen. Mit der Zeit entwickelt sich aus dem instabilen und empfindlichen Kieferkamm eine stabile Zahnleiste – die Milchzähne treten hervor. Begleiten Sie diesen Wachstumsprozess von Anfang an, so wird das Zähneputzen zur Selbstverständlichkeit.
Sobald die ersten Milchzähnchen da sind, sollten Sie morgens und abends mit einer kleinen, weichen Bürste reinigen – auch wenn das Kind noch gestillt wird. Ab dem sechsten Lebensmonat ist dabei einmal täglich eine erbsengroße Menge Kinderzahncreme mit kindgerechtem Fluoridgehalt (0,05 Prozent oder 500 ppm) zu verwenden. Ab dem ersten Geburtstag sollte die fluoridhaltige Kinderzahncreme zweimal täglich verwendet werden. Ihr Kind kann nun allmählich versuchen, die Zähne selber zu putzen. Sie sollten aber nachputzen – jeden Zahn von allen Seiten – bis Ihr Kind ca. 9 Jahre alt ist.
Oft läuft das ganz leicht und spielerisch ab, wenn Sie dieses Putzritual frühzeitig und konsequent durchführen. Es kann auch sein, dass es Phasen gibt, in denen Ihr Kind für vieles zu begeistern ist – bis auf das Zähneputzen. Sprechen sie uns an, wir finden eine individuelle Lösung.
Unterstützend können Sie beispielsweise Musik einsetzen – unsere Zahnputzlieder machen das Zähneputzen zu einem lustigen Ereignis.
Hier noch einige Anregungen, wie Sie gemeinsam mit Ihrem Kind entspannt die Zähne putzen können – besonders hilfreich bei aufgeweckten Kindern.
Auf dem Wickeltisch: Beim Windelwechseln auf dem Wickeltisch wird das Köpfchen des Kindes durch ein Nestchen gestützt. Mit der freien Hand halten Sie die Händchen Ihres Kindes, während Sie den Mundraum säubern.
Auf dem Schoß: Ziehen Sie den Popo Ihres Kindes so weit zum Bauch, dass die Beinchen rechts und links bequem strampeln können. Ihr Baby ist dann nicht in der Lage sich wegzustoßen. Während die freie Hand die beiden Ärmchen locker hält, können Sie sich mit Ihrem Kind im direkten Blickkontakt sehr gut verständigen.
Auf dem Kinderstuhl: Besonders praktisch ist das Zähneputzen im Kinderstühlchen nach dem Füttern.
Zahnpflege im Bett: Bequem für Mutter und Kind ist die Zahnpflege im Bett als Teil des abendlichen Rituals: Waschen – Schlafanzug anziehen – Zähne putzen – Geschichte vorlesen – Licht löschen – Einschlafen.
Knie zu Knie-Position: Sollte ihr Kind sehr strampeln, führen Sie die Zahnpflege am besten zu zweit durch. Hier zeigt Frau Dr. Esch, wie Sie es zuhause umsetzen können.
Wir empfehlen nach der KAI-Methode. Die Abkürzung KAI steht für “Kauflächen innen und außen”. Außerdem sollten Sie ab dem Kindesalter von fünf oder sechs noch das Querputzen hinzunehmen.
Zählen Sie bei jeder Zahnfläche bis 10, damit Sie ein Gespür dafür bekommen, wie lange jeder Zahn gepflegt werden soll. Bald wollen Ihre Kinder selber putzen, denn Zähneputzen macht Spaß. Beispielsweise morgens nach dem Frühstück oder auch zwischendurch. Zusätzlich sollten Sie aber jeden Abend vor dem Schlafengehen die Zähne mit einer Kinderzahnbürste und einer erbsengroßen Menge Kinderzahnpasta putzen. Diese Menge ist völlig ausreichend, da die Kinder sowieso einen Teil der Zahnpasta verschlucken. Kinder in diesem Alter können noch nicht kontrolliert ausspucken, deshalb wird oft erst geschluckt und dann ausgespuckt.
Bei vielen Kindern stehen die Zähne sehr eng zusammen. Dadurch ist ein erhöhtes Risiko der sogenannten Zwischenzahnkaries gegeben. Der Raum zwischen eng zusammenstehenden Zähnen ist weder den Blicken des Zahnarztes noch der Zahnbürste zugänglich. Daher ist zur Prävention einer Zwischenzahnkaries die Zahnseide in Verbindung mit regelmäßiger Fluoridierung das wichtigste Hilfsmittel. Die Handhabung von Zahnseide wird den Eltern und Kindern von unserem Prophylaxe-Team ausführlich erklärt.
Je nach Alter und Gebisssituation des Patienten werden wir Ihnen die entsprechende Putztechnik, Zahncreme und Zahnbürste empfehlen.